V 2

Die Geschichte einer Waffe

Buch und RegieReinhard Schneider
Länge55 Minuten
ErzählerSiemen Rühaak, Katja Teichmann
AuftraggeberSFB
Jahr1992

Vor 50 Jahren erfolgte von der Heeresversuchsanstalt Peenemünde aus der erste erfolgreiche Start einer 14 Tonnen schweren Rakete an den Rand der Erdatmosphäre. Ein Jahr später ging diese Rakete unter dem Kürzel „V 2“ („Vergeltungswaffe 2“) in die Massenproduktion. Mit einer Tonne Sprengstoff in der Spitze wurden bis zum März 1945 über dreitausend dieser Geschosse auf Antwerpen und London abgefeuert.

Die Ausgangsvision zu dieser Waffe war zunächst ein kühner Traum, dem sich einige Raketenpioniere in Berlin Reinickendorf in den 20er Jahren hingaben. Sie dachten an die Eroberung des Weltraums. Spätestens mit dem Aufbau der Heeresversuchanstalt in Peenemünde auf der Ostseeinsel Usedom 1936 ging es jedoch nicht mehr um den Weltraum, sondern um die Entwicklung einer Waffe. Neben den Technikern, Wissenschaftlern und Ingenieuren, wurden für den Bau der Anlagen und der Versuchsraketen eine große Zahl von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern eingesetzt. Zur späteren Serienproduktion wurden in einem unterirdischen Werk in Nordhausen KZ-Häftlinge herangezogen, die unter unmenschlichen Bedingungen ihre Arbeit verrichteten.

Der Traum von der Eroberung des Weltraums ging erst 1961 mit der Erdumrundung des russischen Kosmonauten Jurij Gagarins in Erfüllung. Auf den technischen Grundlagen der „V2“ wurde freilich zugleich eine Waffe weiter perfektioniert, die jegliche kriegerische Auseinandersetzung bis heute binnen weniger Minuten globalisieren kann.