Geteiltes Paradies

Fürst Pückler und sein Park an der deutsch-polnischen Grenze

Buch und RegieReinhard Schneider
KameraBernhard Schönherr
SchnittBernhard Schönherr
AuftraggeberDeutsche Welle TV
Jahr1995

Herbert Werner ist von seinen Erinnerung sichtlich erregt. In einem Wald vollzieht er noch einmal den Verlauf der Maschinengewehrstellungen nach, in denen er 1945 als 16jähriger lag.

Hundert Jahre zuvor war der gleiche Wald noch Teil einer romantischen Vision. Es sind die verbliebenen Reste der Parkanlage des Exentrikers Fürst Pückler. Seine Leidenschaft „Natur in ihren schönsten Augenblicken nachzugestalten“, trieb ihn in den finanziellen Ruin. Am Ende des zweiten Weltkriegs geriet der Park zwischen die Kriegsfronten.

Heute ist der Park in Bad Muskau zweigeteilt: Diesseits der Neiße der in seinen Grundanlagen noch erhaltene Teil, auf polnischer Seite der gleiche Park in verwalde-ter Form. Pücklers Schloß, auf welches die Blickachsen des Parks ausgerichtet sind, ist eine verwunschene Ruine.

Im Mittelpunkt des Fernsehfeatures steht das Leben des vielseitigen Exzentrikers Fürst Pückler, der 1801 in Leipzig Jura studierte, Leutnant und Rittmeister in Dres-den wurde, durch die Welt reiste und sich in Ehrenhändel, Affären und Schulden verstrickte. Mit 30 zog er sich auf sein Schloß zu Muskau zurück und versetzte dort im wörtlichen Sinne Bäume und Berge, siedelte ein Dorf um und veränderte den Lauf der Neiße, um sich den Traum von einer idealen Parklandschaft zu erfüllen.