Überleben im Versteck

Versteckte Juden in Berlin während der NS-Zeit

Buch und RegieReinhard Schneider
KameraAltenschildesche und Friedemann Rehse
SchnittJan-Erik Frahm / Reinhard Schneider
Länge44 Minuten
ProduktionSender Freies Berlin
Jahr2003

Als 1941 die Deportationen von Juden in Vernichtungslager begannen, entschloss sich der jüdische Lehrer Jizchak Schwersenz zum Untertauchen. Von da an war er auf die Hilfe anderer angewiesen. Viele Nächte verbrachte er bangend in Verstecken oder auf der Straße und blieb bei Kontrollen Dank falscher Papiere bis 1944 unentdeckt.

In Berlin entschieden sich 7000 Juden für ein Leben in der „Illegalität“. Ihnen gewährten etwa 10.000 Berliner Hilfe. Sie versorgten die Untergetauchten mit Lebensmitteln, mit falschen Papieren, vermittelten Verstecke oder nahmen sie selber auf. Einer der Helfer war Otto Weidt, der am Hackeschen Markt eine Blindenwerkstatt betrieb und geschickt mit den Nazis kooperierte, um seine jüdischen Angestellten zu retten.

Die Motive der Helfer waren unterschiedlich. Manche handelten aus politischer oder religiöser Überzeugung, andere bewegten Mitleid und Menschlichkeit. Gemeinsam war ihnen der Mut, sich durch ihren Einsatz dem Naziregime zu widersetzen.

Der Film erzählt die Geschichte von Retter und Geretteten, lässt Zeitzeugen zu Wort kommen und zeigt, dass während des Naziterrors mehr möglich war als von vielen geglaubt. Voraussetzungen waren freilich sowohl Courage als auch eine Furchtlosigkeit, die nicht jedem gegeben war.

Pressebeschreibungen zur Sendung

In keiner Stadt tauchten so viele Juden unter wie in Berlin: Etwa 7000 versuchten, in der „anonymen Großstadt“ zu überleben. Der Film erinnert an jene „stillen Helden“, die ihnen halfen. Er erzählt Geschichten von Rettern und Geretteten und befragt jene, die damals den Mut hatten, zu helfen und jene, die gezwungen waren, zu vertrauen, sich anzuvertrauen.

Als 1941 die Deportation aus Berlin begann, entschloss sich Jizchak Schwersenz unterzutauchen. Viele Nächte verbrachte er bangend in Verstecken oder auf der Straße. Bei Kontrollen blieb er dank falscher Papiere unentdeckt. Jizchak Schwersenz hat überlebt – auch weil andere ihm halfen. Helfer, das waren Menschen wie der Bürstenmacher Otto Weidt. In seiner Werkstatt in der Rosenthaler Straße beschäftigte und versteckte er Juden. Was Oskar Schindler im großen Stil betrieb, unternahm Weidt im Kleinen: Er bestach NS-Bürokraten, versorgte seine jüdischen Angestellten mit Lebensmitteln und falschen Papieren.

1944 half der damalige Kaplan Horst Rotkegel (Foto) einen verfolgten Juden. Er versteckte ihn im Kirchenkeller der Herz-Jesu-Kirche am Prenzlauer Berg.

Der Film erzählt Geschichten von Rettern und Geretteten und befragt vor allem jene, die damals den Mut aufbrachten, zu helfen und jene, die gezwungen waren zu vertrauen, sich anzuvertrauen.

Als 1941 die Deportationen aus Berlin begannen, entschloss sich Jizchak Schwersenz unterzutauchen. Viele Nächte verbrachte er bangend in Verstecken oder auf der Straße. Bei Kontrollen blieb er Dank falscher Papiere unentdeckt. Jizchak Schwersenz hat überlebt – auch weil andere ihm halfen. Helfer, das waren Menschen wie der Bürstenmacher Otto Weidt. In seiner Werkstatt in der Rosenthaler Straße beschäftigte und versteckte er Juden. Was Oskar Schindler im großen Stil betrieb, unternahm Weidt im kleinen: Er bestach NS-Bürokraten, versorgte seine jüdischen Angestellten mit Lebensmitteln und falschen Papieren. In keiner Stadt tauchten so viele Juden unter wie in Berlin: Etwa 7000 Menschen versuchten so in der „anonymen Großstadt“ zu überleben. Sie wählten ein Leben in der „Illegalität“, weil ein legales Leben Deportation bedeutet hätte. Das Überleben im Versteck war nur möglich durch zahlreiche Helfer.

Das Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin) hat allein für Berlin 10.000 Helfer namentlich erfasst. Sie versorgten die Untergetauchten mit Lebensmitteln und falschen Papieren, vermittelten Verstecke. „Die Tapfersten gaben ein Nachtquartier“, sagt Jizchak Schwersenz heute. Die Motive der Helfer waren sehr unterschiedlich. Manche halfen aus politischer oder religiöser Überzeugung, manche aus Mitleid. Einige handelten eigennützig, verlangten Geld, Arbeit oder sexuelle Gefälligkeiten. Andere handelten selbstlos, hatten sich „einfach nur“ ein Gespür für Recht und Unrecht bewahrt. Sie „mussten“ helfen, also halfen sie. Der Film erinnert an jene „stillen Helden“, die zivilen Widerstand leisteten.